Bill Gates müsste es eigentlich wissen: Nokia-Deal ist die falsche Strategie für Microsoft

Spätestens nach der Ankündigung von Microsoft, die Handy- und Dienste-Sparte von Nokia für 5,44 Milliarden Dollar zu übernehmen, muss man sich fragen, wie die Zukunft auf dem Smartphone-Markt in den nächsten Jahren aussehen wird. Die Übernahme  ist bestimmt ein mutiger (auch wenn schon lange “überfälliger”) Schritt, aber kommt er doch nicht zu spät?
Mit Blackberry rechnet wohl keiner Mehr. Es bleiben also drei große Anbieter von mobilen Betriebssystemen. Apple mit iOS, Google mit Android und Microsoft mit Windows.
Mit dem Nokia-Deal unternimmt Microsoft eine “vertikale” Integration, um mobile Software und Hardware aus einer Hand anbieten zu können. Die gleiche Strategie wie Apple…
Für mich jedoch überraschend… mit gerätunabhängigen Windows hat sich Microsoft gegen Apple in der PC-Ära durchsetzen können. Das Beispiel von Google mit Android OS macht deutlich, dass die Bill Gates’ Strategie eines offenen und gerätunabhängigen Betriebssystems noch heute der richtigere Weg ist. Google's Marktanteile sprechen für sich!
Mobile Geräte gleichen allerdings nicht dem PC. PC steht versteckt unter dem Schreibtisch, dagegen das mobile Gerät wird überall mitgenommen genutzt und gezeigt. Gerade Apple hat bewiesen, dass “Hardware matters” und das gerade mit mobilen Geräten hohe Gewinne zu erzielen sind.
Die Frage ist nur wie lange…
Geräte werden kopiert und der technologische Vorsprung nachgeholt. Wenn das passiert ist, werden Kunden Geräte wieder nach Preis kaufen. Dann wird die installierte Software den Unterschied ausmachen. Die Apple’s Sorgen wenn die Hardware wieder zu “Commodity” wird, sind schon heute erkennbar und völlig nachvollziehbar.
Die beste Strategie in diesem Fall fährt Google mit Android -  basierend auf Linux und Open-Source. Geräte-Hersteller und Softwareentwickler können Android frei installieren und nutzen. Dadurch ist der Marktanteil auf fast 80% gewachsen!
Meiner Meinung nach, die Eingeschlagene Strategie von Microsoft ist FALSCH und KURZSICHTIG. Der richtigere Weg wäre der von Google und früher von Bill Gates. Lass Software und Hardware von unabhängigen Firmen betreiben.
Google ist auf dem richtigen Weg und ich bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis wir nur einen Monopolist auf dem Markt der mobilen Betriebssysteme haben.
Ich schaue mit Sorge auf mein iPhone Gerät in der Hand...

3 Kommentare:

  1. Es gibt doch Hersteller, die Windows auf ihrer Hardware vertreiben. Das finde ich nicht das Problem. Und ehrlich gesagt, im Unternehmensumfeld, ob man mag oder nicht, macht Windows (bzw. Microsoft-Software) Sinn, weil es einfach integriert ist und über Systemrichtlinien auch gut verwaltbar ist.
    Wenn man aber nicht mehr sicher ist, wo die Daten, die man unter dem Betriebssystem abspeichert, landen, dann ist das ein Problem.
    Bei Android hat man mindestens die Optionen, zu definieren, was man synchronisieren will und was nicht (obs wirklich hilft ist die Frage...).
    Bei unserem Nokia Lumia 920 mit Windows 8 hingegen hatten wir letzte Woche keine Chance. Alle Kontakte und Termine sind im MS-Konto gelandet. Ein Abmelden vom MS-Konto ist nicht möglich, wenn man das Handy einmal mit dem Konto verknüpft hat. Es hilft nur ein Hard-Reset. Diese Entwicklung ist bedenklich, das permanente Überwachen und absaugen von Benutzerdaten.
    Das sollte ein Kriterium sein, wonach man ein System/Gerät wählt...

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Jan,

    Vielen Dank für Deinen Kommentar! Den Aspekt der Datensicherheit habe ich in der Tat völlig außenvor gelassen.
    Gerade in dießer Zeit ist es ein heißes Thema...
    Solange der Nutzer keine Alternative hat, wird es schwierig. So wie ich heute in den Nachrichten gehört habe, liefern alle großen Software Anbieter die Daten an die NSA. Und da die Server in den USA stehen, und damit unter dem Recht der USA, haben wir wohl überhaupt keinen Einfluss darauf, was mit unseren Daten passiert.

    Bleibt nur abzuwarten, wie sich die Sache weiterentwickelt und welche Chancen für lokale Unternehmen daraus entstehen.
    Die Politik kann in der Sache kaum was machen...

    AntwortenLöschen
  3. Kann es sein, dass die Strategien von Google und jetzt Microsoft auch gar nicht so unterschiedlich sind? Google hat Motorola gekauft, um eine eigene Marke und Geräte im Markt zu haben. Microsoft hat jetzt Nokia. Nokia steht nun nicht unbeding für günstige Geräte, aber so haben beide die Preisgestaltung in der Hand und können auch entsprechend agressiv agieren, falls nötig. Den Vertrieb nur unabhängigen Herstellern zu überlassen ist vermutlich schwierig, weil man dann den Absatz kaum beeinflussen kann. Eine exklusive Vermarktung ist sicher schwierig und funktioniert nur bedingt, wie Anfangs bei Apple und dem iPhone. Eine zweigleißige Strategie scheint da ger nicht schlecht zu sein. Eine eigene Marke bei der man direkt beeinflussen kann, was man tut und dem Markt anbietet (sowohl hochpreisig als auch günstig) und Vermarktungspartner, die ihre eigenen Ideen einbringen.
    Wie gesagt, ich denke das Vertrauen in die Hersteller und Geräte muss wieder hergestellt werden. Wenn wir soweit sind, dass sich darüber keiner mehr Gedanken macht und als "normal" ansieht, wird es problematisch.
    Und wir sind nur am Anfang, es folgen gerade Fernseher, das "smarte" Haus etc. steht vor der Tür. Im aktuellen Trend würde das bedeuten, dass man in der Werbung genau die Artikel sieht, die in das Schema der Produkte fallen, die man im Kühlschrank hat. Das Restaurant weiss schon, was wir gerne essen und das Sportgeschäft bietet Dir rein zufällig die Laufschuhe an, die du gestern noch per Handy oder PC gesucht hast. Zufällig auch der Rabatt um 10%. Denn der Kunde kauft Rabatte, nicht Artikel...
    Man lobt sich dann selbst, weil man doch günstiger eingekauft hat, man hat aber nicht mehr frei entschieden, man merkt es nur nicht. alles sehr bedenklich...
    Jetzt sind wir aber bei einem anderen Thema ;-)
    Viele Grüße und bis Oktober,
    Jan

    AntwortenLöschen